Balthasars Vater und dessen Geschwister

Balthasars Vater heißt  Philipp Neuner. Er stammt aus einer alteingesessenen Leutascher Familie, deren Angehörige seit dem Beginn der Aufzeichnungen in den Leutascher Kirchenbüchern (Beginn der Aufzeichnungen 1651) namentlich bekannt sind.

1. Philipp Neuner, Balthasars Vater


Philipp Neuner kommt am 10.Juli 1772 auf die Welt. Seine Eltern sind die Bauersleute Anton Neuner „Kurrer“ (im Taufbuch heißt er Antony Neiner, geb. am 17.6.1737) und Franziska Post „Fischer“, geb. am 9.3.1742 in Leutasch, Ortsteil Waidach. Sie heiraten mit Dispens („wegen Blutsverwandtschaft im 3. und 4. Grad“) am 16.1.1769 in Leutasch, Trauzeugen sind Valentin Heis und Mathias Pfefferle.

Das „Kurrer-Haus“ steht in der Leutascher  „Oberen Gasse“ und hat zu jener Zeit die Hausnummer 63. Diese Nummer wird – wie in allen anderen Orten auf dem Plateau – noch mehrmals wechseln: im Lauf der Jahre prangen auf der Hausmauer nach der Nummer 63 nacheinander die Ziffern 97, 105, 106, 109 und schließlich 164, die auch heute noch aktuell ist. Das Haus („Berghof“) ist heute ein Neubau nach einem Brand 1933, dem das ehemalige Doppelhaus zum Opfer gefallen ist. Das zweite „Nachfolgerhaus“ ist das nördlich vom „Berghof“ gelegene „Weiße Rössl“.

Historische Aufnahme vom alten „Rössl“ in Leutasch vor dem Brand 1933, li im Hintergrund das damals angebaute „Kurrer-Haus“.

Philipps Vater Anton Neuner verstirbt am 16.10.1799 im Haus Nr. 63 mit 62 Jahren, dessen Frau und Philipps Mutter Franziska Post am 1.7.1801 an „Engbrüstigkeit“ (i.e. „Atemnot“). Ihr Sohn Philipp Neuner heiratet 4 Monate später in Seefeld die Anna Zunterer.

Zwischen Seefeldern und Leutaschern gibt es seit je her sehr enge familiäre Beziehungen, auf jeden Fall weit mehr als zu den anderen Nachbarorten Reith oder Scharnitz. Die Grenzfeste Schlossberg stand eben zwischen Seefeld (nicht weit von der Hauser-Säge in Unterseefeld) und Scharnitz und nicht zwischen Seefeld und Leutasch. Auch die „Hauser“ haben also eine ihre Wurzeln in Leutasch.

Irgendwann vor oder um 1801 übersiedelt Philipp Neuner von Leutasch nach Seefeld. Bei der Ankunft in diesem Nachbarort seiner Heimatgemeinde Leutasch ist er also jünger als 30 Jahre. Ob seine  Eheschließung am 9.11.1801 mit der Seefelderin Anna Zunterer der Grund für den Wechsel des Wohnortes ist, oder ob er seine Ehefrau, die Tochter des Seefelder „Klosterschneiders“ Josef Zunterer und Christina Neuner,  erst nach einer Tätigkeit in Seefeld kennenlernt, wissen wir nicht. Da der Beruf Philipps bei seiner Hochzeit als „sartor“ (Schneider) angegeben ist, dürfen wir zu Recht vermuten, dass er nicht zufällig in die Seefelder Schneider-Famile Zunterer einheiratet, noch dazu, wenn das Familienoberhaupt Josef Zunterer, der Vater seiner Braut Anna, vier Jahre vor ihrer Hochzeit verstorben ist, der Betrieb also quasi verwaist ist. Möglicherweise hat Philipp bereits in der Werkstatt seines Schwiegervaters seine Lehrjahre verbracht und dort die Tochter des Hauses kennen gelernt. Vielleicht musste die Eheschließung auch wegen der Krankheit bzw. des Todes der Mutter Franziska Post am 1.7.1801 warten .

In Seefeld trifft Philipp Neuner auf mehrere, seit Jahrhunderten hier ansässige Familien mit dem Familiennamen Neuner. Auch die Mutter seiner Braut Anna Zunterer ist eine Neuner (mit Leutascher Vorfahren). Es kann, muss aber nicht sein, dass alle diese Seefelder Neuner-Familien ihre ursprüngliche Heimat in Leutasch haben. Sie können auch von Zirl oder einem anderen Ort im Inntal, vielleicht auch aus Mittenwald, eingewandert sein. Auf jeden Fall scheinen sie bereits in den ältesten verfügbaren schriftlichen Aufzeichnungen von Seefeld auf, z.B.:

Auf den ersten Seien des ältesten Trauungsbuches der Kirchenmatriken von Seefeld sind mehrere Eheschließungen von Kindern eines Leonhard Neuner verzeichnet (dessen Ehefrau ist nicht angegeben, das Eheschließungsdatum liegt vor dem Beginn der schriftlichen Aufzeichnungen, etwa um 1580):

→ 1606 heiratet der Sohn Johannes Neiner eine Katharina Etzbruggerin, Tochter des Johannes Etzbrugger aus Axams; einige ihrer Kinder schließen später ebenfalls in Seefeld die Ehe (z.B. Anna Neuner 1653 den Heigl Wilhelm

1618 heiratet ein weiterer Sohn Nicolaus Neiner eine Apollonia Pfund aus Schwaz;

1619 heiratet die Tochter Clara Neuner den Georg Waldauf.

Ein anderes Neuner-Ehepaar aus der Zeit der ersten schriftlichen Aufzeichnungen ist Jakobus Neuner und Christina, deren Eheschließung ebenfalls noch vor 1606 liegen dürfte, da diese Ehe nicht aufgezeichnet ist, wohl aber die Taufe einer Tochter Brigitta im Jahr 1609, die 1628 den Mathäus Tiefenbrunner heiraten wird.

Insgesamt sind in den Seefelder Matrikenbüchern im Zeitraum von 1606 bis 1801 (der Ankunft von Philipp Neuner in Seefeld) 4 Eheschließungen verzeichnet, bei denen der Bräutigam den Familiennamen Neuner führt,  zwei weitere wurden offensichtlich kurz vor 1606 geschlossen (davon wissen wir aus der Taufe ihrer Kinder, wo die Neuner-Väter angegeben sind). Bei 20 Eheschließungen in der Zeit von 1606 bis 1801 heißt die Braut Neuner. Einige dieser Hochzeiter sind geborene Seefelder, andere kommen aus Leutasch, Mittenwald, Mösern, Telfs, Buchen, Payrbach oder Nassereith.

Auch in den Urbarien (Steuerlisten) tauchen bereits in den ersten verfügbaren Schriften diese Neuner auf, z.B. 1620 zinsen sowohl Ullrich (Valerius?) und Hans Neuner jährlich von Haus und Garten als auch Lienhart (=Leonhard) Neuner von einem Haus und zwei Gärten an das Seefelder Kloster.

Neuner-Familien gibt es in Seefeld also zumindest schon 200 Jahre bevor unser Seefelder Stammvater Philipp Neuner nach Seefeld zieht. Inhaber gleicher Familiennamen müssen also bereits damals nicht unbedingt auf eine sehr nahe Verwandtschaft schließen lassen.

Nach seiner Eheschließung am 9.11.1801  mit Anna Zunterer hören wir von Philipp Neuner außer im Zusammenhang mit Familienereignissen (Geburten bzw. Taufen, Eheschließungen etc.) oder in einigen aktenkundigen Rechtsgeschäften (z.B. Schuldscheine, Nachlassregelungen) recht wenig, doch lassen die spärlichen Informationen einige Rückschlüsse zu:

  • In den Schilderungen der Kriegsereignisse von 1809 ist an einer Stelle von ihm die Rede:

Philipp Neuner, inzwischen 37 Jahre alt, hat vor acht Jahren geheiratet und hat mit seiner Frau Anna Zunterer bereits drei Kinder hat (Agnes, Balthasar und Anton), das 4. Kind Georg wird in gut einer Woche auf die Welt kommen, er wohnt im Moosviertel, in einem Teil eines Doppelhauses an der Stelle des heutigen „Hotel Elite“, vorher „Urbeler“.

In der Nacht auf den 14. April 1809 (also wenige Tage nach der Kriegserklärung Österreichs an Frankreich und zwei Tage nach den schweren Kämpfen in Innsbruck) wird Philipp Neuner vom Postmeister und Wirt mit dem dringenden Aufruf zur Pfarrgeistlichkeit in den Widum geschickt, dass man Sturm läuten müsse, da die Franzosen im Anzug seien. Da sich der Pfarrer zuerst von der angedrohten Gefahr selber überzeugen will, geht er auf den Platz hinunter und sieht, dass bereits alles in heller Aufruhr und zur Flucht bereitet ist, die geladenen Wagen sind bereits beim Abfahren. Im Bericht des Pfarrers heißt es: „… zugleich umringten mich 7 bewaffnete Bauern und forderten, daß ungesäumt Sturm geläutet werden soll. Dieß geschah, weil sie wiedrigenfalls die Kirche zu erbrechen und selbst zu läuten drohten.“ Später stellte sich heraus, dass es sich diesmal um einen blinden Alarm auf Grund eines Missverständnisses gehandelt hat, der aber zu einem heillosen Durcheinader geführt hat1.

  •  4.3.1836, „Protokoll“ einer von Phlipp Neuner (u.a.) gefertigten Vereinbarung (k.k.Landgerichtskanzlei zu Telfs), Philipp ist 64 Jahre alt:

Ursula Rödlach verehel. Heis aus Leutasch hat laut Verlaßabhandlung vom 27.4.1827 nach ihrer verstorbenen Schwester Magdalena Rödlach 200 Gulden RW von Balthasar Neuner, der das Sägewerk  und Anwesen von Magdalena Rödlach und ihrem Ehemann Erasmus Neuner, dem Onkel von Balthasar Neuner übernommen hat, zu erhalten.  Ursula Rödlachs „Gewalthaber“ (Vormund?), ihr Sohn Ander Heis, erhält nun 100 Gulden von Balthasar Neuner, und 100 Gulden von Philipp Neuner, Balthasars Vater,  in Form der Garantie, diesen Betrag in Teilbeträgen zu leisten. Dies leistet Philipp Neuner deshalb, weil er bei seinem Sohn(!) Balthasar  200 Gulden Schulden hat, die er dadurch zumindest teilweise „abstottert“. (Originalabschrift erhalten).

Diesem Übereinkommen geht ein offensichtlich jahrelanger Streit zwischen den Parteien voraus. Der Schuldschein von Philipp Neuner zugunsten seines Sohnes datiert mit 14.10.1833 (Originalabschrift vorhanden), die (erfolglosen) Bemühungen von Ander Heis, das seiner Mutter zustehende Geld zu bekommen, finden wir in einem Vergleich vom 23.10.1835 (Original vorhanden) und einem „Schätzgesuch“ des Ander Heis über das Vermögen von Balthasar Neuner vom 25.4.1836 (Original vorhanden).

  • 7.12.1837: erst sieben Jahre nach dem Tod von Philipp Neuners Frau Anna Zunterer (verstorben am 19.9.1830) kommt es zur Nachlasshandlung, Philipp ist 65 Jahre alt:

Anscheinend ist es jetzt notwendig, die Besitzverhältnisse und Rechtsansprüche der verbliebenen Familienmitglieder zu regeln. Neben dem Witwer und Vater Philipp Neuner sind das die Kinder Anna („unweltläufig“, also behindert), der inzwischen verheiratete Balthasar, der großjährige Anton, Theres, die in Thaur zu Diensten ist, und die beiden unmündigen Kinder Alois und Magdalena (Georg ist bereits vor einem Jahr an der Cholera verstorben).

Dabei wird deutlich, dass Philipp Neuner zeitlebens ein einfacher und eigentlich armer Mann ist, der keine Eigentumsrechte am Haus hat. Der Hausanteil, in dem seine Familie wohnt, gehört seiner Frau. Dieser Hausanteil mit Garten wird abzügl. vorhandener Schulden auf 100 Gulden geschätzt, er fällt im Rahmen der Verlassenschaftsabhandlung an den Sohn Anton Neuner. Dessen Verpflichtungen den anderen Familienmitgliedern gegenüber sind: Balthasar verzichtet ausdrücklich auf einen Anteil, er wurde offensichtlich bereits früher bedient, die restlichen 5 Kinder erhalten jeweils 20 Gulden zugesprochen, die den Weichenden beim Tod des Vaters Philipp Neuner auszuzahlen sind. Dieser ist von Anton kostenfrei auf Lebenszeit zu beherbergen und ihm jährlich der Zins auf die 100 Gulden auszufolgen (Urkunde im Verfachbuch, Kopie vorhanden).

  • Am selben Tag, dem 7.12.1837, übergibt die ledige, gebrechliche 67jährige Theresia Zunterer, die im Haus wohnende Schwägerin von Philipp Neuner und Tante von dessen Kindern, ihren Hausanteil (ebenfalls eine „Viertelbehausung“) ihrem „Vetter“ Anton Neuner (dem Erben der mütterlichen Viertelbehausung) als Pfründe.

Theresia Zunterer verbindet mit dem „Deal“ bestimmte Auflagen, u.a. der Verpflichtung, sie selbst lebenslang zu beherbergen und zu verköstigen. Auch die unverheirateten Kinder des Witwers Philipp Neuner sind hier zu beherbergen. Damit besitzt Anton Neuner nun zwei Viertelbehausungen bzw. eine Haushälfte. Die andere Haushälfte gehört einer Familie Seyrling.

  • 8.12.1837: Philipp Neuner verkauft einen Tag nach der Verlassenschaftsabhandlung seiner Frau seinem 31jährigen Sohn Anton Neuner eine Egart und ein Stück öden Grund.

Anton Neuner bekommt die Liegenschaften gegen Übernahme einiger Schulden des Vaters und der Verpflichtung, ihn auf Lebzeiten zu verpflegen, (weiterhin) bei ihm verbleiben zu dürfen, und bei dessen Absterben den Sterbegottesdienst abhalten zu lassen, bzw. dann, wenn der Vater auf all das verzichtet, ihm eine jährliche Abfindung von 20 Gulden RW zu bezahlen, ferner beim Tod des Vaters dem Bruder (des Anton) Alois 10 Gulden zu bezahlen (Urkunde im Verfachbuch, Kopie vorhanden).

  • 7.9.1839: Philipp Neuner bestätigt seinem Sohn Balthasar die Begleichung einer Schuld:

Philipp Neuner quittiert als Vormund seiner Töchter Theresia, Agnes und Magdalena (den Schwestern von Balthasar Neuner) mit seiner und den vom „Vorsteher“ Johann Albrecht und den Zeugen Josef Zunterer und Alois Haslwanter beigefügten Unterschriften seinem Sohn Balthasar Neuner den Empfang von 25 Gulden RW, die die genannten Töchter gemäß der Verlaßabhandlung nach Magdalena Rödlach vom 27.4.1827 von ihrem Bruder Balthasar Neuner zu erhalten haben (Urkunde im Original erhalten).

  • Am 23 Jänner 1844 verkauft Anton Neuner die halbe Behausung an den Nachbarn Michael Gapp „Schwab“ (Besitzer des Hauses an der Landstraße vor dem Haus des Philipp Neuner, heute Hotel „Central“) unter bestimmten Auflagen.

Dieses Rechtsgeschäft bestätigt, dass Philipp Neuner nicht mehr im Haus lebt, wohl aber die unverheirateten Kinder Agnes, Theres, Magdalena und Alois Neuner. Diesen ist auf Lebzeiten, auf jeden Fall bis zu ihrer eventuellen Verehelichung die unentgeltliche Herberg „in der oberen Stube“ zu gestatten. Sollte Philipp Neuner wieder einen Anspruch auf Unterkunft geltend machen, ist auch ihm die unentgeltliche Herberg zu gestatten. Der Verkäufer Anton Neuner behält sich sein Wohnrecht noch bis zu Georgi.

1844 heiratet Anton Neuner nach Thaur, wohnt mit seiner Familie dort und betreibt einen Brantweinhandel. Vereinbarungsgemäß beherbergt er auch den alten Vater Philipp, der von Seefeld hierher ins Unterinntal gezogen ist.

Aus diesen spärlichen Dokumenten geht hervor, dass Philipp Neuner und seine Familie in Seefeld in äußerst bescheidenen Verhältnissen in einem Hausanteil von cà 60m² wohnen, eine Familie mit bis zu 8(!) erwachsenen Personen (die Eltern und 6 Kinder). Eigentümer ist nicht der (eingeheiratete) Vater, sondern die Mutter Anna Zunterer. Eine zweite Viertelbehausung in diesem Anwesen gehört der ledig gebliebenen Schwester von Anna Zunterer, Theresia Zunterer.  Die Familie des Philipp Neuner kann diese zweite „Viertelbehausung“ wahrscheinlich mitbenutzen (siehe Verkaufsbedingungen in der Pfründeregelung  zwischen Theresia Zunterer und Anton Neuner vom 7.12.1834 oben).

In diesem Haus bzw. dessen Vorläufer an der Stelle des heutigen „Hotel Elite“ (ehem. „Urbeler“, heute Nr. 39, vorher Nr. 26A) stand die Wiege der Seefelder „Hauser“: hier wohnen die Eltern von Balthasar Hauser, Philipp Neuner und Anna Zunterer.

In diesem Haus bzw. dessen Vorläufer an der Stelle des heutigen „Hotel Elite“ (ehem. „Urbeler“, heute Nr. 39, vorher Nr. 26A) stand die Wiege der Seefelder „Hauser“: hier wohnen die Eltern von Balthasar Hauser, Philipp Neuner und Anna Zunterer.

Die jahrelange (jahrzehntelange!) Suche nach seinem letzten Aufenthaltsort und letztlich auch Sterbeort war bis vor einiger Zeit erfolglos, in keinem der Matrikenbücher des Seefelder Plateaus war eine entsprechende Eintragung zu finden.

Erst durch eine Nachforschung auf Grund einer Randbemerkung in der Nachlasshandlung von Anna Zunterer aus dem Jahr 1830, in der es bei der Tochter Theres Neuner heißt „zu Diensten in Thaur“, in den Matriken von Thaur, konnte dort nicht nur der eingetragene Sterbefall von Theres Neuner, sondern auch die Eheschließung ihres Bruders Anton Neuner sowie der Sterbefall von Philipp Neuner gefunden werden:

Eintragung des Sterbefalles Philipp Neuner im Sterbebuch der Pfarre Thaur, 1857 .

Philipp Neuner verstirbt am 4.2.1857 mit 85 Jahren ((das im Sterbebuch angegebene Alter von Philipp Neuner mit 80 Jahren ist definitif falsch!)) an „Altersschwäche“ als Witwer in Thaur, HNr. 52 (frühere Nr. 161, nachher Nr. 4), das seinem Sohn Anton gehört (näheres unter Balthasars Bruder Anton). Im selben Haus verstirbt 2 1/2 Jahre später, am 4.11.1859, seine ledig gebliebene Tochter Theres Neuner mit 48 Jahren. Philipps Sohn Anton Neuner (Balthasar Neuners Bruder), verstirbt im Krankenhaus Hall mit 69 Jahren am 15.4.1875.

Die Geschichte zu den Kindern von Philipp Neuner und Anna Zunterer findest du hier:

 

2. Philipp Neuners Leutascher Geschwister

Philipp Neuners Eltern,  Antony Neiner „Kurrer“ (geb. 1737) und Franziska Post „Fischer“ (geb. 1742), schenken in Leutasch insgesamt neun  Kindern das Leben:

  • Erasmus Neuner, geb. 1769, heiratet in 2.Ehe die Witwe und Sägewerksbesitzerin in Unterseefeld, Magdalena Rödlach. Übergibt später das Sägewerk an den Neffen Balthasar Neuner.
  • Mathias Neuner, geb. 1770, verstirbt als Säugling.
  • Mathias Neuner II.  (nachgetauft), geb. 1771, heiratet die Seefelderin Theresia Seyrling und zieht nach Obsteig.
  • (Philipp, geb. 1972, heiratet nach Seefeld zur Anna Zunterer, Balthasars Vater, siehe oben.)
  • Josef Neuner, geb. 1775, heiratet nach Zirl zur Klara Reinhard.
  • Bartlmä Neuner, geb. 1776, heiratet nach Pfaffenhofen zur Theres Stapf.
  • Prisca Neuner, geb. 1779, die einzige Tochter, verstirbt mit 18 Jahren in Leutasch.
  • Johann Neuner, geb. 1781, heiratet angeblich nach Frankfurt, verstirbt aber in Leutasch.
  • Thomas Neuner, geb.1786, heiratet Anna Pfefferle, gründet als einziges der neun Kinder eine Familie in Leutasch.

Über einige dieser Geschwister von Balthasars Vater Philipp Neuner wissen wir recht gut Bescheid, bei anderen verlaufen sich die Spuren recht bald:

a) Erasmus Neuner

Erasmus Neuner, geb. am 2.6.1769 ist das älteste Kind der Familie, er kommt bereits fünf Monate nach der Eheschließung der Eltern (6.1.1769) auf die Welt. Der Taufpate Mathias Neuner wird bei fast allen anderen Kindern der Familie diese Funktion ausüben.

Der für uns heute etwas exotisch klingende Vorname „Erasmus“ ist zu seiner Zeit bei uns durchaus gebräuchlich. Der Leutascher Vulgoname „Rosum“ (nach Erasmus Nairz, 1738 Besitzer des Rosum-Hofes2 in Lochlehen, heute „Marxl“) zeugt davon. Und er ist auch heute noch sehr verbreitet,  allerdings fast nur mehr in den skandinavischen Ländern und auf den Färöer-Inseln in der Kurzform „Rasmus“. Der Vorname ist sehr alt, er stammt aus dem Griechischen (erasimos), und bedeutet „der Liebenswürdige“. Der Hl. Erasmus war im 3. Jhd. Bischof von Antiochien in Kleinasien und starb als Märtyrer, im Mittelalter wurde er als einer der 14 Nothelfer verehrt, angerufen bei Leibschmerzen, er gilt als Patron der Seefahrer.

Wenn jüngere Leute bei uns heute „Erasmus“ hören, denken sie kaum an eine bestimmte Person, die sie kennen, sondern vermutlich an das 1987 von der EU gegründete Studien-Förderprogramm, das an den 1466 geborenen niederländischen Humanisten Erasmus von Rotterdam erinnert.

Mit dem Namen „Erasmus“ verbinden wir „Hauser“ den uralten Sägewerksbetrieb in Unterseefeld, der durch Erasmus Neuner, dem Onkel von Balthasar Neuner, vor fast 200 Jahren zum Neuner-Clan kommt.

Erasmus Neuner heiratet, relativ spät, mit 40 Jahren am 10.4.1809 in Scharnitz die 24jährige Afra Praxmarer. Trauzeugen sind Christian Rier und Josef Praxmarer.

Die Eltern der Braut sind der „Zugeler Franzl“ Franziskus Praxmarer (Sohn von Johannes Praxmarer und Nothburg Neuner) und dessen Frau Maria Anna Bogenrieder (Tochter des Thierhauptener3 Schneiders Martin Bogenrieder und dessen Frau Magdalena). Erasmus wohnt mit seiner Frau im Haus ihrer Eltern, damalige Hausnummer 58. Dort wohnen zur selben Zeit auch Anna Praxmarer mit ihrem Ehemann Josef Konrad. Dieses Ehepaar heiratet ungefähr zur gleichen Zeit, deren vier Kinder sterben im Alter zwischen 9 Wochen und 15 Jahren, kurz nach dem letzten Kind verstirbt auch Anna Praxmarer verehel. Konrad mit 45 Jahren.

Auch die Ehe von Erasmus Neuner mit Afra Praxmarer ist eine traurige Sache. Sie bleibt nicht nur kinderlos, sondern Afra verstirbt bereits wenige Monate nach der Eheschließung. Ihr Todesfall ist in Scharnitz nicht verzeichnet, den Grund dafür kennen wir (noch) nicht. Der frühe Tod ist aber (leider) sicher, denn Erasmus Neuner ist nach kurzer Ehe bereits 1810 wieder Witwer!

Als solcher heiratet Erasmus Neuner schon 1 1/2 Jahre nach seiner ersten Eheschließung in 2. Ehe am 5.11.1810 in Seefeld die ebenfalls verwitwete Magdalena Rödlach, die ursprünglich aus seiner Heimatgemeinde Leutasch stammt. Trauzeugen sind Philipp Neuner, der jüngere Bruder von Erasmus, und Grueber Anton, der ehemalige Schmied von Seefeld, der seinen Betrieb inzwischen an Anton Hiltpolt verkauft und sich im Rahmen der Tiroler Freiheitskämpfe einen etwas sonderbaren Ruf erworben hat.4 Magdalena Rödlach hat bereits 1797 nach Unterseefeld geheiratet. Ihr Ehemann war der dortige Sägewerksbesitzer Georg Gapp, der am 9.12.1808 kinderlos verstorben ist.

Neun Jahre nach seinem Bruder Philipp Neuner ist nun also auch sein älterer Bruder Erasmus Neuner in Seefeld durch eine Eheschließung heimisch geworden. Seine Ehefrau Magdalena Rödlach kommt am 2.7.1759 in Leutasch als Tochter von Michael Rödlach und dessen Frau Cleopha Löffler auf die Welt. Nun ist sie seit zwei Jahren Witwe und Besitzerin des Sägewerkes (auch als „Schneitmühle“ bezeichnet) oberhalb der Mühle des Johann Nagl. Beide Betriebe am „Mühlbach“ zählen bereits damals zu den ältesten Gewerben in Seefeld. Anlässlich der Eheschließung 1810 geht sie mit ihrem zweiten Ehemann Erasmus Neuner den „Halben Einstand“ ein, d.h. Erasmus wird Mitbesitzer des Sägewerkes.

Nachdem beider erste Ehen kinderlos geblieben sind, bleibt ihnen auch in ihrer gemeinsamen Ehe der Kindersegen versagt. Deshalb vermachen sie bereits zu Lebzeiten 1826 „das Recht und die Gerechtigkeit der Sagmühle“ dem Neffen von Erasmus Neuner, dem inzwischen  22jährigen Balthasar Neuner, Sohn des Philipp Neuner. Damit kommt das seit vielen Jahrzehnten bestehende Sägewerk zuerst durch Erasmus Neuner in den Besitz der Familie Neuner und durch den Neffen Balthasar Neuner und dessen Nachkommen endgültig zum Hauserclan. Thomas Neuner jun. war bis 2017 der siebte(!) Neuner in Folge aus diesem Clan, der dieses  Sägewerk gemeinsam mit seinem Vater Thomas Neuner sen. betrieb.

Erasmus Neuner verstirbt am 26.8.1830, seine Frau Magdalena Rödlach bereits am 5.4.1827.

b) Mathias Neuner

Unter den Geschwistern von Philipp Neuner finden wir zweimal einen Mathias. Dies ist in vergangenen Zeiten keine Seltenheit. Einem alten Brauch folgend wird nach dem Tod eines Kindes in einer Familie das nächste Kind des gleichen Geschlechts  mit dem Namen des Verstorbenen „nachgetauft“: Der am 31.5.1770 geborene Mathias Neuner verstirbt bereits als Säugling, deshalb heißt der fast genau ein Jahr später geborene Sohn wieder Mathias.

Mathias Neuner („der Zweite“) kommt am 2.6.1771 auf die Welt. Seinen Vornamen steuert der Taufpate gleichen Namens (Mathias Neuner) bei.

Seine Ehefrau Theresia Seyrling, die er mit 35 Jahren in Leutasch am 23.11.1806 im Beisein der beiden Zeugen Isidor Nairz (Mesner) und Thomas Post (Bauer) heiratet, kommt aus Seefeld, wo sein jüngerer Bruder Philipp bereits seit fünf Jahren verheiratet ist und sein älterer Bruder Erasmus in vier Jahren hin heiraten wird.

Theresia Seyrling, geb. am 3.1.1778, ist das erste Kind von Josef Seyrling und Anna Wanner, sie ist um gute sieben Jahre jünger als ihr Mann.

Theresias Vater Josef Seyrling (geb. 1750) ist bereits 1795 mit nur 46 Jahren verstorben, die Mutter Anna geb. Wanner lebt als Witwe noch 15 Jahre, sie wird 1821 mit 74 Jahren versterben.

Trotz der relativ kurzen Ehe von Theresias Eltern entstammen ihr außer Theresia noch sieben weitere Kinder, fünf von ihnen schließen in Seefeld eine Ehe: Maria Seyrling (geb. 1779) heiratet den Michael Heigl, Simon Seyrling (geb. 1785) die Magdalena Gapp, Franziska Seyrling (geb. 1788) den Joseph Nagl und Helena Seyrling (geb. 1792) den Franz Schöpf.  Johann Seyrling (geb. 1781) heiratet 1812 die Anna Nagl, sie werden die Stammeltern der berühmten Seyrling-Familienclans, die das „Klosterbräu“ (nach Sohn Sigmund Seyrling, der 1854 die Witwe und Klostebräu-Besitzerin Anna Hörting heiratet), das „Lamm“ (nach dem Enkel Johann Seyrling [über Sohn Valentin Seyrling „Faltaschneider“], der 1892 die Maria Spielmann heiratet) und die „Weinstube“ (nach dem Urenkel [nach Valentin Seyrling und Johann Seyrling] Joseph Seyrling, der 1919 die Blanca Ginther ehelicht) betreiben.

Die  ersten Kinder des Ehepaares Mathias Neuner und Theresia Seyrling kommen im Elternhaus von Mathias in Leutasch auf die Welt:

  • Ignatius Neuner am 10.3.1808 (Pate Ignaz Nairz), heiratet zweimal in Obsteig (Maria Luzia Schneider und Margareth Mussak), siehe unten.
  • Valentin Neuner am 12.9.1809 (Pate Valentin Neuner), heiratet die Anasthasia Walcher, siehe unten.
  • Anna Neuner, im Herbst 1811, heiratet den Michael Thaler, siehe unten.

Dann zieht das Ehepaar mit den kleinen Kindern von zu Hause weg nach Obsteig . Vermutlich hängt das mit der Eheschließung seines jüngsten Bruders Thomas Neuner zusammen, der im Februar 1809 die Anna Pfefferle heiratet (siehe unten) und das elterliche Anwesen übernimmt.

Mathias Neuner wird in Obsteig Nr. 297 Bauer und Rädermacher. Dort folgen sechs weitere Kinder

  • Elisabeth Neuner, geb. am 4.10.1813 (Patin Elisabeth Scharmer vereh. Schaber), von ihr hören wir nichts mehr, sie könnte auch weggeheiratet haben.
  • Anton Neuner, geb. am 24.2.1815, (Pate Anton Schaber), er verstirbt zwei Wochen nach der Geburt am 8.3.1815.
  • Maria Neuner, geb. am 25.7.1816 (Patin Elisabeth Schaber), sie verstirbt 1895 mit fast 80 Jahren ledig im Haus Nr. 69 (damalige Nummerierung).
  • Anton Neuner („nachgetauft“), geb. am 21.9.1818, ( Pate Anton Schaber), auch er wird nicht alt, er verstirbt mit 3 1/2 Jahren am 10.4.1821 an Lungenentzündung;
  • Josef Neuner, geb. am 2.1.1822 (Pate Anton Schaber), heiratet die Theresia Gassler, siehe unten.
  • Maria Aloisia Neuner, geb. am 14.10.1825 (Patin Marianne Lechner, Schneidersfrau), sie verstirbt bereits als Säugling von 5 Monaten am 8.3.1826 „an Keuchhusten und Krämpfen“.

Mathias Neuner verstirbt am 16.4.1847 „an Altersschwäche“, seine Frau Theres geb. Seyrling am 27.1.1835 an „Kathar“. Beim Tod der Eltern leben nur mehr fünf ihrer neun Kinder (drei aus der ersten, zwei aus der zweiten Ehe), Maria verstirbt hochbetagt aber ledig, Anna und drei Brüder gründen eine Familie:

Ignaz Neuner (geb. 1808)  heiratet am 9.2.1847 in seiner Heimatgemeinde Obsteig die Maria Luzia Schneider vom Weiler Gschwandt, Tochter der Bauersleute Georg Schneider und Gertraud Hauser, Trauzeuge ist der Nassereither Wirt Josef Scheiring. Es sollte nur eine kurze Ehegemeinschaft werden, auch zwei ihrer drei Kinder werden sehr bald sterben:Neuner Kreszenz verh. Thaler 1850 Nordtirol.jpg

⇒ Anton Neuner, geb. am 20.8.1848, verstirbt am 29.3.852 mit 3 7/12 Jahren an Halsentzündung.

⇒ Kreszenz Neuner kommt am 4.9.1850 auf die Welt und heiratet am 14.1.1873 den Bauer Ferdinand Thaler vom Ortsteil Wald, Sohn von Joachim Thaler und Agnes   Wilhelm, ihre Trauzeugen sind der Onkel Josef Neuner und Peter Staudinger aus Telfs, Ortsteil Hinterberg. Kreszenz verstirbt am 15.6.1924, erreicht im Unterschied zu ihren beiden Brüdern ein hohes Alter. 

⇒ Ignaz Neuner jun., geb. 31.1.1852, verstirbt 1 Stunde nach seiner Geburt „an Lebensschwäche“. 

Die  Mutter dieser Kinder, Maria Luzia Schneider, stirbt am Tag der Geburt ihres jüngsten Kindes am 31.1.1852 mit nur 42 1/2 Jahren an Lungenentzündung. Der Tod ihres Kindes Ignaz bei der Geburt steht u. U. direkt im Zusammenhang mit der tödlichen Krankheit seiner Mutter.

Ignaz Neuner sen. schließt deshalb eine zweiter Ehe: mit 47 Jahren heiratet er am 10.7.1855 die annähernd gleichaltrige Margareth Mussack vom Flaurlinger Berg, Tochter von Andrä Mussack und Anna Markt. Trauzeugen sind diesmal der (noch) ledige Bruder von Ignaz, Josef Neuner, und der ledige Magnus Schneider von Gschwandt, ein naher Verwandter der ersten Frau.

Aus dieser Ehe stammt eine Tochter: Maria Neuner, geb. 14.6.1858, heiratet 1888 den Tobias Höpperger aus Mötz (das Haus Oberstrass 215 erwirbt Maria bereits 1887 gemeinsam mit ihrem Vater  Ignaz Neuner). Deren beider Sohn Josef Höpperger heiratet 1898 die Anna Muglach, und deren Tochter Edith Muglach 1939 den Hermann Brenner.

Ignaz Neuner verstirbt als Witwer mit fast 80 Jahren am 29.5.1887 „an Altersschwäche“ im Haus Nr. 68, seine Frau Margarethe Mussak bereits am 26.4.1877 mit knapp 66 Jahren an Lungenentzündung – damals vor Erfindung des Penicillins eine tödliche Krankheit.  

Valentin Neuner, geboren im Kriegsjahr 1809 in Leutasch, übersiedelt mit seinen Eltern als kleines Kind nach Obsteig. 1842 ist er laut Eintragung im Trauungsbuch „Besitzer eines Anwesens in Mötz“. Als solcher heiratet er am 23.5.1842 die Anasthasia Walcher, Tochter von Bernhard Walcher, Bauer in Wald (Obsteig) und seiner Frau Regina Haider. Trauzeugen sind der Oberhofener Bauersmann Josef Scheiring und Josef Kirschner, Bauer in Wald. Siehe.

Anna Neuner (geb. 1811) heiratet am 5.2.1844 (Trauzeugen sind die Bauersleute Johann Schaber und Johann Gassler) mit 33 Jahren den 50jährigen Witwer Michael Thaler,  Bauer in Zirchbichl, Gemeinde Mieming. Dieser war in erster Ehe mit Theresia Mader verehelicht.

Anna Neuner verstirbt am 4.9.1890 als Witwe „an Schlagfluß, plötzlich “ mit 79 Jahren im Haus Nr. 69 .  Dort in Oberstrass ist sie an ihrem Lebensabend „eingepfründet“ bei Tobias Höpperger, dem Schwiegersohn ihres Bruder Ignaz (siehe unten).

Josef Neuner kommt 1822 bereits in Obsteig auf die Welt. Er wird Bauer und Waldaufseher. Mit 40 Jahren heiratet er am 28.4.1862 die 43jährige Theresia Gassler, Tochter des Obsteiger Mesners Josef Gassler und seiner Frau Nothburg Felder. Trauzeugen sind der Innsbrucker Lohnkutscher Johann Schnitzer und der Obsteiger Schullehrer Franz Gassler.

Von dieser Familie sind uns leider keine weiteren Daten bekannt. In den örtlichen Matrikenbüchern finden wir keine entsprechenden Eintragungen. Da auch keine Sterbedaten eingetragen sind, dürften die Eheleute weggezogen sein.

c) Josef Neuner

Josef Neuner, geb. 19.3.1775, heiratet am 4.5.1818 nach Zirl, er ist bereits 43 Jahre alt. Seine Ehefrau Klara Reinhard ist zum Zeitpunkt der Eheschließung ebenfalls im etwas fortgeschrittenen Alter, sie ist 41 Jahre alt. Ihre Eltern sind die Bauersleute Eusebius Reinhard und Gertrud Gspan. Als Zeugen bei der Trauung fungieren der jüngere Bruder Bartlmä Neuner (siehe unten) und der Zirler Rädermacher Josef Gspan.

Die Eheleute wohnen in der Zirler Kirchgasse 71 (damalige Nummerierung). Dort wohnen zur gleichen Zeit offenbar mehrere Parteien: die Familie des Maurers Anton Scheiber (Sohn von Jakob Scheiber und Maria Sailer), der seine drei Ehefrauen überlebt (Anna Schneider, Anna Wegscheider und Anna Schnaitter) ehe er als Witwer 1848 verstirbt, und der Schuhmacher Michael Ziegler (?) und seine Frau Maria Kreszentia.

Offensichtlich entstammen dieser Familie keine Kinder. Der Ehemann Josef Neuner verstirbt am 6.6.1845 mit 70 Jahren an Lungenentzündung, seine Frau und zurückgelassene Witwe Klara Reinhard zweieinhalb Jahre später mit 71 Jahren an „Herzwassersucht“ am 22.1.1848.

d) Bartlmä (Bartl) Neuner

Auch Bartlmä Neuner, geb. 22.8.1776,  hält es nicht zu Hause. Er heiratet nach Pfaffenhofen ins Inntal hinab. Mit 36 Jahren schließen er dort am 6.4.1812 mit der 29jährigen Theres Stapf den Ehebund. Sie ist die Tochter vom „Bierwirt“ HNr. 2 (damalige Hausnummer) Joannes Stapf und seiner Frau Maria Schmid. Trauzeugen sind der Wirt Franziskus Weth…. aus Barwies und der Wirt Joseph Hörting aus Telfs. 

Vier diesen Eheleuten nachfolgende Generationen sind in Pfaffenhofen „aktenkundig“, d.h. in den Matrikenbüchern (Familienbuch) zu finden, sie tragen dort als Neuner immer noch den Vulgonamen Kurrer, der in Leutasch von den Neuner-Familien schon früher auf die Krug-Familien übergegangen ist :

  • Sohn Josef Anton Neuner (27.5.1814 – 8.4.1876), Nachfolger seines Vaters als Bierwirt, heiratet am 26.5.1833 die Rosina Witting (12.5.1807 – 18.2.1873), Tochter von Bartl Witting und Gertraud Gapp.

Seine Geschwister sind Maria Elisabeth (geb. 9.3.1816), M. Kreszentia (geb. 27.9.1818), Jacob Alois (geb. 19.7.1821), Franz Melchior (geb. 16.9.1823, verst.), Maria Aloisia (geb. 17.12.1824).

  • Enkel Johann Neuner (8.3.1845 – 15.3.1916), der Sohn von J. Anton Neuner und Rosina Witting, ist ebenfalls „Bierwirt“ und heiratet am 6.8.1883 die Regina Mair (31.8.1849 – 5.1.1915), Tochter von Simon Mair und M. Kirchmair aus Flaurling.

Seine Geschwister sind Simon (geb. 1.7.1834, heiratet als „Taglöhner“ 1874 die Kreszenz Lang aus Oberhofen), Josef (geb. 2.3.1839, verstirbt ledig mit knapp 30 Jahren „in Folge eines Stiches in den Unterlaib“), Alois (10.2.1848 – 8.2.11919, heiratet 1885 die Anna Hagele, die 1913 ermordet[!] wird), Kreszenz (geb. 11.6.1836, ledig verstorben am 1.4.1903), und Anna (14.6.1838 – 31.5.1885, heiratet den Wirt Michl Neuner).Neuner%20Johann%20vlg_%20Kurer%20Hansl%20Bauer%20und%20Briefträger%201884%20Pfaffenhofen,%20Nordtirol,3

  • Urenkel Johann Neuner (geb. 24.1.1884), ein Sohn von Johann Neuner und Regina Mair, heiratet eine Generation später am 10.1.1916 die Katharina Atzler aus Wattens, geb. 25.11.1887, Tochter der Bauersleute Andreas Atzler und Maria Angerer.

Seine beiden Geschwister sind Rudolf (geb. 13.4.1885, verstirbt ledig) und J. Anton (geb. 15.9.1886, verstirbt mit einem Jahr).

Aus der Ehe von Johann Neuner und Katharina Atzler dürften (nur) die Töchter Maria uns Elisabeth (geb. und verstorben am 4.11.1916) , Anna (geb. 3.2.1919) und Paula Katharina (geb. 22.11.1921) stammen, sodass mit ihnen der Hausname Kurrer auch in Pfaffenhofen ausstirbt. Ihr Vater Johann Neuner (siehe oben) verstirbt als „Kurer Hansl“, Bauer und Briefträger i.R. am 26.10.1936.

Erwähnenswert ist, dass ein Johann Neuner „Kurrer“ als Gründer der heutigen Rot-Kreuz-Stelle in Telfs angesehen wird. Er hat 1923 die „Rettungsabteilung“ gegründet und 1824 einen ersten „Rettungswagen“ angeschafft, der als Leihgabe an das Rote Kreuz Telfs übergeben wird.5

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Das erste „Rettungsauto“ der späteren Rot-Kreuz-Stelle Telfs, angeschafft vom „Kurrer“ Johann Neuner aus Pfaffenhofen.6

Bartl Neuner „Kurrer“, der Pfaffenhofener Bierwirt,  verstirbt am 12.8.1840, seine Ehefrau Theres geb. Stapf ein gutes Jahr später am 31.10.1841.

 

e) Prisca Neuner

Prisca Neuner (geb. 5.9.1779) ist die einzige Tochter der Familie, aber ihr ist nur ein kurzes Leben beschieden. Sie verstirbt bereits mit 18 Jahren am 17.1.1797 zu Hause an „Faulfieber“.

 

f) Johann Neuner

Auch der am 6.2.1782 geborene Sohn Johann Neuner führt die Tradition seiner Geschwister weiter – und verlässt Leutasch. Im Familienbuch Leutasch wird kryptisch vermerkt, dass er „ut aiunt“ (= wie man sagt) bei Frankfurt seit 1826 verheiratet sei. Verstorben ist er dann allerdings am 15.1.1854 in Leutasch, hier wurde er auch begraben.

Leider wissen wir über seine Lebensgeschichte nichts Näheres, sie könnte sicher einiges Interessante beinhalten….

 

g) Thomas Neuner

Das jüngste Kind der Familie ist Thomas Neuner, geb. 26.2.1786.  Bei seiner Geburt ist der Vater Anton Neuner 49 Jahre, die Mutter Franziska Post 44 Jahre alt. Welche familiären oder sonstigen Gründe dafür verantwortlich sind, dass außer ihm alle (!) anderen Geschwister nicht nur von zu Hause, sondern auch aus Leutasch weggezogen sind (Seefeld, Obersteig, Zirl, Pfaffenhofen, Frankfurt, siehe oben), wissen wir nicht. Bei der bekannten „Schollentreue“ der Leutascher ist diese Tatsache allerdings mehr als auffällig…

Thomas Neuner übernimmt als Jüngster das elterliche Anwesen in der Gasse Nr. 97 und heiratet am 6.2.1809 die Anna Pfefferle vom Haus Nr. 75 (damalige Nummerierung), als Trauzeugen fungieren der Krämer Isidor Nairz und der Bauer Johann Kluckner.

Anna Pfefferle ist die am 4.6.1784 geborene Tochter der Eheleute Thomas Pfefferle und Katharina Nairz. Thomas Pfefferle (geb. 1744) stammt vom „Fuirer“, seine Eltern sind Anton Pfefferle und Barbara Neuner, die Großeltern väterlicherseits Dionysius Pfefferle und Maria Post. Die Eltern von Katharina Nairz sind Erasmus „Rosam“ Nairz und Magdalena Schennacher.

Thomas Neuner verstirbt mit 71 Jahren am 4.2.1855 als Witwer, seine Frau Anna geb. Pfefferle bereits 1837 mit 53 Jahren.

Aus dieser Ehe stammen die Kinder:

  • Maria (Theresia) Neuner, geb. 1809, heiratet den Johann Nairz.
  • Ursula Neuner, geb. 1814, heiratet den Tischler Josef Neuner.
  • Adelheid Neuner, geb. 1818, heiratet den Tischler Daniel Witting.
  • Martin Neuner, geb. 1820, heiratet zweimal (Anna Neuner, Theres Neuner).
  • Kreszentia Neuner, geb. 1822, heiratet den Eduard Post.
  • Alois Neuner, geb. 1827. heiratet die Kreszenz Draxl. Durch die Eheschließung ihrer Erbtochter Tochter Elisabeth Neuner mit Ehrenreich Krug „wandert“ der Vulgoname „Kurrer“ von den Neuner-Familien zu den Krug-Familien.

Diese Kinder verhalten sich in Bezug auf die Wahl ihres zukünftigen Lebensmittelpunktes völlig konträr zu ihren Onkeln väterlicherseits (die einzige Tante Prisca verstirbt ja bereits in jungen Jahren): alle sechs schließen in Leutasch die Ehe und gründen eine Familie. Trotzdem ist dies die letzte Neuner-Generation in Leutasch mit dem Vulgonamen „Kurrer“ (durch den Bruder von Thomas Neuner, Bartl Neuner, lebt er aber als Neuner-Vulgoname noch mehrere Generationen lang in Pfaffenhofen weiter, siehe oben):

Maria Neuner, geb. 6.12.1809, heiratet am 7.2.1842 den Johann Nairz (geb. 17.8.1806) vom „Rinner“ in der Plaik. Fünf Kinder entstammen dieser Ehe:

Magdalena Nairz, geb. 23.12.1842, verstirbt bereits zwei Wochen nach der Geburt;

Alois Nairz, geb.7.10.1844, wird auch nur sieben Jahre alt;

Andreas „Andrä“ Nairz, geb. 3.6.1845, heiratet am 24.8.1874 die Antonia Neuner (1842-1916) vom „Schneiderle“ (Eltern: Georg Neuner und Juliana Nairz); 

Kreszenz Nairz, geb. 25.9.1847, verst. 1891.  Trauungsbuch: „heiratet nach Nr. 48“. Dies erfolgt 1879, der Ehemann ist Franz Neuner (1847-1898), Sohn von Josef Neuner und Anna Heis. Unter ihren Nachkommen findet sich der ehem. Leutascher und Abschnittskommandant und Schmied Lorenz Neuner und der Dekan von Breitenwang Franz Neuner.

Josef Nairz, geb. 22.12.1849.

Maria Neuner verstirbt am 16.1.1859, ihr Ehemann Johann Nairz am 6.3.1876.

Ursula Neuner, geb. 23.10.1814, gründet ihre Familie mit dem Tischler und bereits verwitweten Josef Neuner (geb. 1.3.1813) vom Kirchplatzl. Dieser war in erster Ehe mit Franziska Klotz verheiratet (25.1.1812 – 25.6.1852). Aus dieser ersten Ehe des Ehemannes stammen die Kinder Johann Neuner (geb. 8.5.1843, verstorben mit 27 Jahren am 5.11.1870), Theresia Neuner (geb. 1.10.1848, verheiratet mit Alois Rauth, 14 [!] Kinder, verstorben mit fast 90 Jahren am 8.3.1937), und zwei Kindern, die 1850 bzw. 1852 auf die Welt kommen, aber jeweils bei der Geburt nach Empfang der Nottaufe versterben. Zwei Wochen nach der Geburt und dem Versterben des letzten Kindes verstirbt auch die Mutter.

Ursula Neuner und ihr Ehemann Josef Neuner schenken drei Kindern das Leben:

⇒ Rosalia Neuner, geb. 6.11.1854, verstirbt „in Salzburg“;

Alois Neuner, geb. 10.8.1856, verstirbt mit 1 1/2 Jahren, und

⇒ Agnes Neuner, geb. 29.12.1857, die bereits nach zwei Wochen verstirbt.

Ursula Neuner verstirbt am 22.9.1871, Ihr Ehemann Joseph Neuner am 8.9.1874.

Adelheid Neuner, geb. 14.12.1818 schließt am 8.2.1847 die Ehe mit dem Tischler Daniel Witting. Der Ehe entstammen zwei Töchter,

⇒ eine Anonyma , welche 1848 bereits tot auf die Welt kommt,

⇒ die zweite Tochter Nothburg Witting kommt 1850 auf die Welt und verstirbt 1918. Sie heiratet 1880 den 1844 geborenen Johann Pfefferle, Sohn von Johann Pfefferle und Josefa Rauth, Au 58.

Adelheid Neuner verstirbt am 17.1.1870, Daniel Witting als Witwer in der Gasse Nr. 123 (damalige Nummerierung) mit 73 Jahren am 4.5.1876 an „Typhus“.

Martin Neuner, geb. am 11.10.1820, heiratet spät, aber dann gleich zwei mal. Mit 44 Jahren verehelicht er sich am 29.5.1865 mit der um fast zehn Jahre jüngeren ursprünglich aus Mösern stammenden Leutascherin, der Hausbesitzerin Anna Neuner, Tochter der verstorbenen Bauersleute Josef Neuner und Magdalena Schöpf. Trauzeugen sind die beiden Schwager Johann Nairz (siehe oben Schwester Maria) und Josef Neuner (siehe oben Schwester Ursula).

Seine erste Ehe mit Anna Neuner ist nur von kurzer Dauer, da sie bald verstirbt. Bereits gute zwei Jahre später, am 25.11.1867, schließt er deshalb mit 47 Jahren eine zweite Ehe mit der 30jährigen Theres Neuner, Tochter von Josef Neuner und Anna Heiß. Diesmal heißen die Trauzeugen Andrä Nairz, Wirt, und Johann Probst, Schmied. Aber auch diese Ehe dauert nicht sehr lange, diesmal aber wegen des Todes (an „Wassersucht“) von Martin Neuner nach 7 Ehejahren mit 53 Jahren anno 1874.

Aus beiden Ehen des Martin Neuner dürften keine Kinder stammen.

Kreszentia Neuner, geb. am 15.6.1822, heiratet am 7.1.1852 den Eduard Post „Egger-Bauer“,  Trauzeugen sind Thomas Neuner und Ambros Rauth „Florler“ (Weidach). Eduard Post ist der am 17.3.1815 geborene Sohn von Franz Post und Maria Neuner im Ahrn Nr. 141.

Die (bekannten) Kinder dieser Eheleute sind:

⇒ Ambros Post, er kommt bereits vor der Eheschließung im November 1851 auf die Welt. Als herzoglich-altenburgischer Jagdgehilfe (später wird er Jäger) heiratet er 1888 die Magdalena Heis (1855-1914), Tochter von Blasius Heis und Kordula Krug. Ihre bekannten Kinder sind:

  • Antonia Post ( 1889-1957), die 1915 den Benedikt Draxl, „Tunigler“, Gend.  Rev.Inspektor von Weidach heiratet.
  • Franziskus Post, „Egger Franz“ (1890-1962, , der 1914 die Aloisia Seelos (1895-1953) ehelicht und Revierjäger wird. Von der 1913 (bereits vor der Eheschließung) geborenen Tochter Frieda (geb. Seelos, später leg. Post), später vereh. Nairz („Kurbl“) liegt ein Sterbebild (2004) vor:
  • Friederika Post (1894-1979), heiratet 1919 den Andrä Kleisl.
  • Ida Post, geb. 1896, verstirbt bereits nach wenigen Monaten.

Der „Egger-Bauer“ Ambros Post verstirbt vier Monate nach seiner jüngsten Tochter 1897.

⇒ Franz Post (geb. 1853), keine weiteren Informationen vorhanden.

⇒ Amalia Post (geb. 1854), ihr uneheliches Kind kommt 1878 auf die Welt und verstirbt bei der Geburt „am Blutfluss der Mutter“; von Amalia Post ist weder ein Sterbedatum noch eine sonstige Information vorhanden, vermutlich ist sie bei der Geburt ihres Kindes wie dieses verstorben.

⇒ Johann Nep. Post (geb. 1855), wird wie sein jüngerer Bruder Ambros (s.o.) herzogl. Jäger. Er heiratet 1888 die Sophia Pfefferle (1856-1947), Tochter des „Kasslerbauern“ Paul Pfefferle und der Klara Neuner, Bauersleute in der Gasse Nr. 131. Deren Sohn Franz Josef Post verstirbt wenige Wochen nach seiner Geburt 1892, ein anderer Sohn, Josef (Anton) Post (1897-1970) heiratet 1919 die Maria Gapp und wird Wagnermeister.

Nothburg Post (geb. 1857) wird nur 2 1/4 Jahre alt und verstirbt 1859 an Scharlach. Das Jahr 1859 ist in dieser Hinsicht ein furchtbares Jahr für die Leutascher Familien: zwischen 30. März und 17. Juni 1859 sterben 15(!) Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren in den verschiedenen Ortsteilen von Leutasch an Scharlach, im ganzen Jahr sterben in Oberleutasch insgesamt 32 Personen.

Friederika Post (geb. 1858) verstirbt 1877 ebenfalls sehr jung und ledig.

Kreszenz Neuner verehel. Post verstirbt 1881 als Witwe mit 59 Jahren im Ahrn Nr. 151 „an Wassersucht“, ihr Mann Eduard Post bereits 1877 mit 62 Jahren an „nervöser Lungenentzündung“, 4 Tage nach seiner jüngsten Tochter Friederika.

Alois Neuner, geb. am 21.6.1827, ist der letzte Neuner mit dem Vulgonamen „Kurrer“ auf dem seit Generationen im Besitz unserer Hauser-Vorfahren in Leutasch befindlichen Anwesen in der Gasse neben dem späteren Gasthof Rössl.

Aus seiner 1853 mit Kreszenz Draxl (geb. 1820 als Tochter des Zimmermanns Peter Draxl und seiner Frau Magdalena Nairz in der Plaik) geschlossenen Ehe (Trauzeugen sind der Xanderwirt Andrä Nairz und der Tischler Josef Neuner) stammt nur ein Kind, die Tochter Elisabeth Neuner, geb. 11.11.1855. Zu dieser „Erbtochter“ heiratet 1875 der Ehrenreich Krug „Much“ (Klamm Nr.41, heutige Nr. 75). Dieser 1846 geborene Sohn der Eheleute Alois Krug „Much“ und Maria Heis (vom „Mugger“) „wechselt“  damit nicht nur den Ortsteil (von der Klamm in die Gasse) sondern auch seinen Vulgonamen: er und seine Nachkommen mit dem Familiennamen Krug tragen fortan und bis heute (4 Generationen später) den Vulgonammen der Erbtochter Elisabeth Neuner „Kurrer“. Mit diesem Ehepaar wechselt somit der jahrhundertealte Vulgoname „Kurrer“ von den Neuner-Familien zu den Krug-Familien.

Aus der Ehe von Elisabeth Neuner und Ehrenreich Krug stammen die Kinder:

⇒ Aloisia Krug, geb. 1877, verstorben mit 10 Jahren 1887.

⇒ Marianna Krug, geb. 1879, heiratet 1902 den Schmiedemeister Gregor Neuner „Gori“ geb. 1870 als Sohn von Johann Neuner „Tschuggl Hans“ und Theres Propst.

⇒ Karolina Krug, geb. 1881,  heiratet 1909 den Albert Rauth „Hartl Olbert“, geb. 1879, Eltern: Peter Rauth und Genovefa Nairz.

⇒ Serafin Krug, geb. 18883, verstirbt bereits ein halbes Jahr später.

⇒ Alois Krug, geb. 1884, heiratet 1912 mit Dispens (Verwandschaft im III.Grad über die Urgroßeltern Heis Mathias „Mugger“ und Neuner Magdalena „Kreuzwirt“) die Johanna Heis „Käfermandl“, Oberleutasch-Moos. Sie kommt 1889 auf die Welt, ihre Eltern sind Alois

Heis (u.a. Bürgermeister und Mitbegründer der Leutascher Feuerwehr) und Kreszenz Neuner vom „Benes“. Dieses Ehepaar übernimmt den Kurrer-Hof (Doppelhaushälfte) und gibt ihn an die nächste Generation weiter. Nach dem verheerenden Brand dieses Doppelhauses 1933 entstehen aus der Brandruine die heutigen beiden Häuser „Weißes Rössl“ und „Berghof“. Alois Krug verstirbt 1941, seine Frau Johanna geb. Heis 1965.

Elisabeth Neuner  verstirbt 1923, ihr Mann Ehrenreich Krug bereits 1891.


Die Sterbebilder stammen zum Teil aus Privatsammlungen, zum Teil von der äußerst wertvollen und interessanten Website http://sterbebilder.schwemberger.at/.

  1. sie den von Mechthild Schatz bearbeiteten Bericht der Hw. P. Johann Pachmann und Florian Grün in dem von Gerhard Sailer herausgegebenen  Buch: Getreue Schilderungen der Begebenheiten in den wichtigen Kriegsjahren 1805-1810, Seefeld 1984, Seite 134 im Original, Seite 74 im genannten Buch []
  2. nach Reindl, Leutasch, 128 []
  3. Thierhaupten ist ein Markt im Landkreis Augsburg, der östlich des Lechs liegt und deshalb in dem schwäbischen Landkreis die einzige Kommune darstellt, die zum bairischen Dialektgebiet gehört. Nach wikipedia []
  4. siehe : Getreue Schilderungen, 14ff []
  5. www.ff-pfaffenhofen.at/pages/geschichte.html []
  6. Repro aus: www.ff-pfaffenhofen.at/pages/geschichte.html []